16. Woche - 20. KW

Jetzt fängt sie an, die japanische Haustiersaison, es mußte ja so kommen: Am Freitag hatte ich die erste Kakerlake in der Spüle. Fingerlang, schwarz und glänzend. Meine neuen Mitbewohner sind mir solange egal, wie sie nicht irgendwo kleine Stinkhaufen hinsetzen, aus denen Krankheiten aufsteigen und solange sie nicht in demselben Bett leben möchten, in dem ich zu schlafen pflege. Na, mal schauen, wie wir uns so arrangieren . . . 

PS: Christian hat schon leckere Schabenkekse mit rosa Spezialfüllung gekauft

Am Freitag waren wir mit dem AK bei einem professionellen Baseballspiel (Nagoya gegen Yokohama. Ich hab mir sogar ne Mütze gekauft!), nachdem vor einiger Zeit das Noyori-Institut-Softball-Turnier war. Ich sach ma so: das war mal ein interessanter Eindruck. Für die nächsten 50 Jahre reichts aber allemal. Mit anderen Worten: Also sowas langweiliges, drei Stunden stehen zig (nochmal: zig!) Leute auf einem wunderschönen Kunstrasen und drei Stunden passiert mal so überhaupt GARNICHTS! Kurz zusammengefaßt: 

Einer wirft den Ball, einer versucht den geworfenen Ball zu treffen, die anderen versuchen den Ball dann zu fangen. Meistens wird aber nur geworfen und der "Schlag-Mann" hat keine Lust zu schlagen. Wenn er schlägt trifft er nicht, wenn er mal trifft, macht der Ball einen Riesenbogen und landet wahlweise im Publikum, hinter dem Schlag-Mann oder in dem Fanghandschuh der gegnerischen Mannschaft. Jawoll. Und das drei Stunden lang. 

Es gibt doch soviele Sportarten wo mal richtig was passiert: Frauenfußball zum Beispiel *duckwech* oder die Stadtteilmeisterschaften im Mau-Mau. Aber nein, es muß ja Baseball sein, Herrgott was eine Ödnis! Aber die Halle war beeindruckend, da will ich nicht meckern: 名古屋ドーム eine beeindruckende Konstruktion: http://www.nagoya-dome.co.jp

so, jetzt aber zum Wochenende: Ja, ich bin wieder faul gewesen.

Habe ein ganzes WE nur der persönlichen Erbauung gewidmet, am Samstag schon um 14 Uhr nach Hause gegangen, war dann mit Christian im Konzert (in der wirklich beeindruckenden Musikhalle Nagoyas. Hallo, Münster, altes Kaff!) und am Sonntag ebenfalls Erbauung. Klasse Programm! Auch wenn's für die Sonntagserbauung Mecker von Christian gab. Er ist dann aber alleine nach Magome gefahren. Ich war natürlich im Higashiyamapark und habe mich am schönen Wetter, meinem Buch, o-bentõ und den vielen lustigen Leuten und Dingen erfreut.

Viele Fotos sind demzufolge nicht entstanden, die wenigen sollen aber nicht vorenthalten bleiben.

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Ab in den Park, die 500 円 lohnen sich, allemal bei herrlichstem Sonnenschein!

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und gleich am Eingang trifft man alte Bekannte wieder.

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Das Tolle an Japan ist, daß es auch an den ungewöhnlichsten Stellen und auf den ersten Blick langweiligen Orten immer mal was zu lachen gibt. Zum Beispiel hier: Der Kami-ike (der Paddelteich des Parks) beherbergt neben Koi, Seerosen und diversen Wasservögeln auch entsetzlich viele Tret- und Ruderboote in allen erdenklichen Formen und Farben. Wobei naturgemäß die Tretboote ihren Gestaltern mehr Spielraum boten. Neben asthmatisch dreinschauenden Panda-Booten (Hintergrund, leider nur der Panda-Teil erkennbar) und etlichen Flugobjekten, hat der Gestalter dieses helikopterähnlichen Fahrzeuges noch ganz Anderes gefunden, um sein Fahrzeug von der Grauen Masse abzuheben.

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Vom Paddelteich bin ich dann Richtung Rosengarten gelangt, einem Teil des Parks, dem ich bis heute eher wenig Beachtung geschenkt habe. Hier ein Blick auf eines der Beete mit wirklich herrlich duftenden Rosen.
Sehr typisch ist der Sonnenschirm der Dame links im Bild.

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ein Blick auf den Rosengarten.
Schön gliedert sich im Hintergrund der Abgasschacht der unterirdischen Stadtautobahn in den Park mit ein. Er scheint Eins zu werden, ja zu verschmelzen mit dem Wäldchen, das in den Rosengarten übergeht und zeigt auf diese leichte Art und Weise das Spannungsfeld einer japanischen Großstadt zu Beginnn der 21. Jahrhunderts. Urbane Architektur und Landschaftsbau ergänzen sich - nein - potenzieren sich zu . . . und so weiter und so fort


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weiter gehts. An den Margeriten (?!) vorbei . . .

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. . . zu den Bienchen und den Blümchen, hin . . .

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. . . zum feurig-lodernden Jungbambus und . . .

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. . . wieder zurück zum Paddelteich. Schließlich ist es solangsam Mittag und hier läßt es sich vortrefflich bei Pommes, Eißukuliemu und Kaffee entspannen.
Zur Zeit ist nicht viel los auf dem Teich, das erleichtert die Sicht aufs Wasser erheblich. Mein o-bentõ eß ich erst später, wenn ich mir ein Leseeckchen gesucht habe.


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Einige Stunden später in meinem Leseeckchen.
Nanu, auf einmal sind die Jappis verschwunden! Schon 17 Uhr? Nein aber fast. Wie man auf meiner Uhr sieht ist es 5 vor halb fünf und um fünf schließt der Park. Das ist definitiv zu früh! Gut, um halb sieben ist es dunkel. Aber trotzdem ist fünf zu früh! Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auch solangsam auf den Heimweg zu machen.

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noch eine Neuentdeckung: eine verwilderte Obstwiese.

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Nahaufnahme (Pfirsiche?)

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und zum Abschluß noch ein Japanischer Garten. Doch noch ein bißchen gesehen heute.

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Ab nach Hause mit Gebrause - diese Augen! - und damit verbleibe ich bis zum nächsten Mal